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15:00 UTC, Wind SE 10 Kn; See 1,5 m; Kurs 260°
von Tom
Diese Frage lässt sich an Bord von Felix mit einem Blick auf den Kartenplotter sehr einfach beantworten. Ein GPS-Gerät erhält durch Satellitenpeilung die exakten Koordinaten und ist direkt am Plotter angeschlossen. Dadurch sehen wir unseren Felix als Punkt auf einer virtuellen Seekarte dahinfahren. Weil geschätzte 99% aller Fahrtenyachten so ein Gerät an Bord haben, ist Navigation heutzutage ein Kinderspiel und jeder findet sicher seinen Zielhafen.
Trotzdem habe ich mir fest vorgenommen, bei unserer Atlantiküberquerung die alte Kunst der Astronavigation zu erlernen. Die Sonne soll mir sagen können, wo wir sind, und nicht irgendwelche amerikanischen Satelliten. Denn was ist, wenn die aus irgend einem Grund abgeschaltet werden?
Dann würde kein Flugzeug mehr seinen Weg finden, die Handelsflotten der Welt wären hoffnungslos verloren und kein Spediteur hätte mehr Übersicht über seinen LKW-Fuhrpark - es wird also nicht passieren.
Aber was ist, wenn der Strom an Bord ausfällt? Wir haben Solarzellen, einen Windgenerator, Motoren mir Lichmaschinen und zwei unabhängige Verbraucherstromkreise - wird alo auch nicht passieren.
Was ist dann, wenn der Blitz einschlägt und alle elektronischen Geräte an Bord zerstört? Wir haben batteriebetriebene Reserve-GPS in einer Metallbox, die als Faraday-Käfig vor dem elektromagnetischen Feld eines Blitzes schützt - auch das sollte uns also nicht orientierungslos machen.
Ist mir alles egal, ich möchte nach der Sonne, dem Mond und den Sternen navigieren können. Deshalb sitze ich schon tagelang vor einem schlauen Buch und rechne Übungsbeispiele. Mittagsbreite und Mittagslänge aus zwei gleichen Höhen sollte ich schon beherrschen, heute ist auch der Himmel wieder klar. Jetzt wird's Zeit, den Sextanten rauszuholen und die Sonne zu "schießen". Ich lass' euch wissen, wie der erste Versuch ausgegangen ist...

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