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Korallenriffe sind schön - und gefährlich - und in der Ha´apai-Gruppe weitverbreitet.
Mit den letzten Sonnenstrahlen tasten wir uns zum Ankerplatz auf der nördlichen Insel Ha´ano. Um die Mittagszeit sind Untiefen gut zu sehen und wir haben auch schon einen geübten Blick für die unterschiedlichen Farbtöne. Doch jetzt sehe ich nur noch eine blauschwarze Oberfläche. Mit Kurs 90° steuern wir laut Handbuch den Schwammerl-Felsblock vor der Küste an und lassen den Anker fallen. Es ist schon ziemlich frisch und dunkel, trotzdem kontrolliert Lois mit Flossen und Brille unser Umfeld und steht plötzlich wenige Meter neben Felix auf Grund. Schnell ankern wir neu, diesmal etwas weiter vorne. Nochmals dreht Lois eine Schnorchelrunde und ist zufrieden. Erst am nächsten Morgen erkennen wir, auf welch kleiner Lücke im Korallenriff wir uns eingeparkt haben. Gut gegangen, nichts passiert!
Wir handeln uns weiter in der Inselkette nach Süden. Nur mehr bei hochstehender Sonne nähern wir uns von nun an den riffgespickten Einfahrten zu den Ankerplätzen. Der Adrenalinspiegel steigt trotzdem jedesmal bedenklich, wenn ich am Bug stehe und wie ein Luchs nach Korallenköpfen Ausschau halte.
Diese hässlichen braunen Flecken zeigen aber später beim Schnorcheln ihre Schönheit. Eigentlich bleibt mir vor Staunen der Mund offen, was unter Wasser jedoch nicht so vorteilhaft ist. Tischgroße runde Plattenkorallen, verzweigte Geweihkorallen, Anemonen mit putzigen Clownfischen, die agressiv ihr Heim verteidigen - die ganze bunte Palette begeistert mich immer wieder.
Unter all den herrlichen Inseln von Ha´apai ist für uns Uoleva der wahrgewordene Südseetraum. Unsere Waden schmerzen von der vierstündigen Inselumrundung barfuß im endlosen Sand. Mit Nescafe stärken wir uns im kleinen "Serenity Beaches Resort". Semi will nicht mal Geld dafür, gibt uns noch jede Menge Früchte mit und bedankt sich, dass wir gekommen sind. Sein Chef ist gerade daheim in Amerika und die Gästebungalows sind alle leer. "Low season", meint unser Freund.

"Friendly Islands" nennt sich die Inselwelt von Tonga, und das zu Recht. Wir werden auf der Straße gegrüßt, zum Eintreten aufgefordert, wenn wir neugierig den Frauen bei ihrer Webarbeit zuschauen wollen, und dort und da ergibt sich ein nettes Gespräch. Den einfachen Lebensstandard dieser Menschen dürfen wir nicht mit unseren Maßstäben messen, dafür strahlen sie eine Ruhe aus, die bei uns zu Hause selten ist. Sie verehren ihren König und sind stolz auf ihre unzähligen Kirchen. Sicher ist auch hier nicht alles Gold was glänzt, aber die Bewohner dieser wunderschönen Inseln sollten sich noch lange fern vom Konsumzwang ihre Zufriedenheit bewahren.

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