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Jemand rüttelt mich am Arm. Das passt nicht in meinen Traum. "Morgen! Ich leg´ mich nieder, bin müde." Es ist Mitternacht. Ich brauche einen Augenblick zur Orientierung. Aufstehen, anziehen, rauf in den Salon. Der Schemel vor dem Navigationstisch kommt mir gerade recht. Ich muss mich setzen und starre minutenlang auf das Display des Kartenplotters. Kreislauf und Geist kommen erst langsam in Gang. Die ruckartigen Bewegungen des Bootes in der Kreuzsee - der Wind kommt von Osten, aber die Wellen laufen nach Nordwesten - machen mich ganz schwindlig. Man könnte meinen, Schuld ist der Restalkohol von gestern Abend. Dabei sind wir auf See strenge Abstinenzler.

Mit der Zeit habe ich die Anzeige begriffen. Der Wind hat etwas nachgelassen, kommt mit fünfzehn Knoten aus ESE und fällt bei einem Kurs von 265 Grad leicht von backbord ein. Felix macht fünf bis sechs Knoten und wir haben inzwischen den sechsten südlichen Breitengrad erreicht. In den nächsten Tagen wollen wir den westlichen Kurs beibehalten. Laut Wetterbericht und Informationen von anderen Seglern am Netz könnte der Wind weiter im Süden nämlich einschlafen.

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