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Die Ankerkette hat ordentlich Dreck und Bewuchs angesetzt nach drei Wochen in der beliebten Badebucht Nai Harn. Wir haben in dieser Zeit unsere Genua und das Großsegel bei Rolly Tasker, dem größten Segelmacher in Phuket, kontrollieren und ausbessern lassen und uns einen neuen Schwerwetter-Spinnaker aus stärkerem Stoff und weniger Fläche geleistet. Nachdem unser bewährter Parasailor schon einige Jahre und viele tausend Meilen auf dem Buckel hat, möchten wir für die kommenden langen Etappen gerne noch ein extra Segel haben.

In großer Runde verbringen wir drei Wochen in der thailändischen Inselwelt. Ganz untypisch für Ende Dezember ist die Regenzeit noch nicht wirklich vorbei und auch vor dem teilweise starken Nordostwind müssen wir Schutz suchen. An der Westküste von Koh Adang in der Butanggruppe liegen wir relativ ruhig. Neben uns ankert die Pakia tea mit Thomas, Sonja und Keanu und den Großeltern aus Kärnten. Wenn es das Wetter erlaubt, paddeln Dragi und Hans mit Keanu an den langen Sandstrand zum Spielen. Auch ich bin gerne bei ihnen, während Tom, Sonja und Lois noch an Bord dies und das zu erledigen haben.

Am Weihnachtsabend wird Pakia tea festlich geschmückt und die Packerl stapeln sich unter dem glänzenden Weihnachtsbaum. Keanu darf die Geschenke austeilen. Den Großteil hat das Christkind ohnehin für ihn gebracht. Der kleine Mann ist natürlich der Mittelpunkt, was ihn sicher freut aber auch ziemlich anstrengend ist. Nach dem köstlichen Festschmaus mit (dank Thomas) fangfrischem Fisch, klettert Keanu mit Mama die Leiter runter zu seiner Kabine und fällt müde ins Bett.

Am Weihnachtstag scheint endlich die Sonne. Wir segeln drei Meilen nach Koh Lipe und genießen nach fünf ruhigen Tagen den Trubel und die Annehmlichkeiten dieser beliebten Urlaubsinsel. Ein pikantes Curry, Pad Thai oder Fried Rice, danach ein aromatischer Espresso und eine intensive Thai-Massage haben schon ihren Reiz. Bald jedoch lichten wir wieder den Anker und steuern die acht Meilen entfernte Insel Butang an. Hinter kleinen Felsinseln ankern wir mit Blick auf einen kleinen Sandstrand und üppigem Dschungelgrün. Gegen Mittag fallen zwar Horden von Lontailbooten übervoll mit Erholung suchenden Urlaubern ein, vorher und am späteren Nachmittag gehört dieses herrliche Fleckchen aber uns alleine. Keanu spielt mit Einsiedlerkrebsen, schmeißt mit Ausdauer große und kleine Steine ins Wasser...Plooopp...Ploppp, oder lässt sich mit den Wellen an den Strand spülen. Gleich hinter uns beobachten wir Makakken-Äffchen, die sich Pandanusfrüchte schmecken lassen und unsere Anwesenheit ziemlich ignorieren. Viele Stunden verbringen wir auch mit Schnorchel und Flossen, denn die Unterwasserwelt mit Anemonen, Riesenmuscheln, Korallen und allerlei bunten Fischen ist echt großartig.

Die Silvesternacht feiern wir ebenfalls auf Pakia tea und wieder sorgt Thomas mit ein paar leckeren Husaren, die Sonja mit Olivenöl im Rohr brät, für einen köstlichen Schmaus. Um Punkt Mitternacht steigt in der Ferne auf Koh Lipe ein tolles Feuerwerk und an Bord knallen die Sektkorken zu den Klängen des Donauwalzers. "Prosit Neujahr!" Dragi und Hans werden am 8.Jänner von Phuket nach Hause fliegen. Langsam wird es daher Zeit, die gut 100 Meilen dorthin etappenweise in Angriff zu nehmen.

1.1.2015, 07h30: Anker auf - Kurs Koh Rok, 349°, 41 Meilen. Frischen Mutes brechen wir auf und wollen erst auf See frühstücken. Als wir aus der Landabdeckung kommen, pfeift plötzlich ein heftiger Nordostwind mit bis zu 30 Knoten und turbulente See macht unser Vorhaben beinahe zunichte. Einen Großteil dieses Segeltages verbringe ich liegend im Salon - nicht wirklich ein guter Start ins Neue Jahr... Zwei Tage schwimmen im glasklaren Wasser, schnorcheln und Sand spielen entschädigen dann aber für die rauhe Überfahrt.

Das Wetter scheint sich zu beruhigen, daher können wir auch auf Koh Haa, den idyllischen 5 Inselchen, für einen Tag und eine kurze Nacht bleiben. Sehr bizarr ragen die geschichteten Felsen aus dem Meer und bieten über und unter Wasser eine wunderbare Kulisse.

5.1.2015, 03h15: Leinen los von Boje - Kurs Koh Phi Phi Le, 337°, 20 Meilen. Um noch vor dem Ansturm der Ausflugsboote die schöne Bucht im Süden zu erreichen, brechen wir schon mitten in der Nacht auf. Ich helfe beim Segelsetzen und gehe wieder schlafen. Mit gutem Wind kommen wir flott voran und machen schon kurz nach sieben an einer Boje fest. Kaum eine halbe Stunde genießen wir die Einsamkeit zwischen steilen Felswänden, einem kleinen Sandstrand und Adlern über uns. Schon kommen die ersten Longtails und bald sind wir umzingelt von Speedbooten und kreischenden Touristen. Unter romantischen Bootsausflügen stelle ich mir etwas anderes vor. Der Massentourismus wäre eindeutig nichts für uns. Wir flüchten zu Mittag zu zwei vorgelagerten Inselchen und kommen erst am Abend wieder zurück.

Laut Gribfiles, unserer Wettervorschau über Kurzwelle, soll der Wind in der kommenden Nacht bis zum frühen Vormittag des 6. Jänner ideal sein für die knapp 30 Meilen nach Phuket. Daher machen wir bereits um 02h00 die Leinen los und kommen schon bei Morgengrauen in der großen Bucht von Chalong an. Big Buddha begrüßt uns von hoch oben mit einer Wolkenhaube. Es regnet. Die Einklarierungsformalitäten für Thailand erledigen wir erstmals am Computer, wodurch wir nicht mehr bei Immigration, Zoll und Hafenmeister endlos Formulare ausfüllen müssen und segeln gleich darauf "ums Eck" nach Nai Harn.

Die große Runde beginnt sich aufzulösen. Dragi und Hans verabschieden sich am Donnerstag Nachmittag Richtung Heimat. Auf Pakia tea herrscht geschäftiges Treiben. Letzte Einkäufe werden erledigt und das Boot wird vorbereitet für die bevorstehende große Fahrt. Gerne passen wir inzwischen auf Keanu auf, verbringen schöne Stunden mit unserem Enkel auf Felix und am Strand. Am Montag klarieren die drei von Thailand aus und setzen am Dienstag bei Tagesanbruch die Segel zur 1000 Meilen Überfahrt nach Sri Lanka. Mit gemischten Gefühlen verfolgen wir, wie der Wharram-Kat mit Thomas, Sonja und Keanu am Horizont verschwindet. "Fair Winds und passt auf euch auf!" Wenn alles klappt sehen wir uns Ende des Jahres in Südafrika wieder.

Auf den knapp 30 Meilen von Langkawi nach Koh Lipe in Thailand haben wir angenehmen Segelwind und freuen uns, endlich wieder unterwegs zu sein. Zu Mittag richte ich eine Jause her, merke aber bald, ich sollte möglichst schnell wieder an die frische Luft gehen. Die Bewegung auf See bin ich nicht mehr gewohnt. Drei Tage ankern wir im Nordwesten von Koh Lipe, das mit seinen wunderschönen Sandstränden von Jahr zu Jahr mehr Touristen anlockt. Wir schlendern über die Insel, genießen gutes und günstiges thailändisches Essen und besten Kaffee.

Seit gestern liegen wir an der Westküste von Koh Adang, der Nachbarinsel im Norden von Koh Lipe. Hier ist es wunderbar ruhig, lange Sandstrände, üppiger Wald und zur Abwechslung - kein Internet. Neben uns ankert die Pakia tea mit Tom, Sonja und Keanu. Auch Sonjas Eltern sind mit an Bord. Gemeinsam werden wir Weihnachten feiern und das neue Jahr begrüßen.

Wir wünschen allen unseren Freunden in Nah und Fern, die unsere Berichte mitverfolgen und allen, mit denen wir ein Stück gemeinsam unterwegs waren EIN FROHES WEIHNACHTSFEST UND EIN GLÜCKLICHES NEUES JAHR 2015!

Von oben nach unten machen wir gründlichen Weihnachtsputz auf Felix. Mit der Poliermaschine nimmt sich Lois die Seitenwände vor und bringt sie auf Hochglanz. Ich poliere händisch das Cockpit und die kleineren Flächen an Deck. Danach muss ich das alte Antifouling anschleifen, damit der neue Anstrich besser hält. Bei zwei Rümpfen mit ungefähr 14 Metern Länge dauert das beinahe drei Tage und die Oberarme beginnen zu jammern. Mit Atemschutzmaske und Overall macht sich daraufhin Lois ans Werk und trägt zwei Lagen Antifouling auf.

Auch Thomas, Sonja und Keanu schauen wieder für einige Tage vorbei und ankern mit Pakia tea vor der Marina. Mit Keanu im Pool spielen und gemeinsam essen gehen ist eine sehr erfreuliche Abwechslung zu unserer schweißtreibenden Arbeit am Boot.

Blitzblank steht Felix da, als am Samstag überraschend pünktlich der Kran kommt. Zwei Gurte werden um die Rümpfe gelegt und schon schwebt unser Boot in der Luft. Langsam fährt der Kran mit Felix zum Kranbecken und wir traben hinterher. "Bye, bye! See you on the way!" Oft sind wir in den vergangenen Wochen hier am Landliegeplatz hin- und hergelaufen und haben mit unseren Nachbarn geplaudert. Alle werken so wie wir und freuen sich, wenn sie wieder ins Wasser kommen. Noch 3 Tage wollen wir in Rebak bleiben, etwas faulenzen, nochmals einkaufen fahren nach Kuah auf Langkawi und uns dann endgültig von dieser Marina verabschieden.

Wie beinahe jeden Tag ziehen schwarze Wolken auf, Blitze zucken und Donner grollen. Kurz darauf prasselt der Regen auf Felix. Heute nehmen wir es gelassen. Zwei Wochen haben wir selbst (!) geschliffen, lackiert, Antirutschsand in den feuchten Lack gestreut und noch 2 x lackiert - aufgeteilt in einzelne Felder, damit wir dazwischen auch noch gehen können. Der regelmäßige Regen war dabei ziemlich nervig - sollen wir heute nochmal streichen, oder doch warten bis morgen? Aber jetzt sind wir fertig und das Deck schaut wieder richtig ordentlich aus. Außerdem heizt sich der neue weiße Belag nicht so stark auf, wie der vorherige graue Anstrich. Zwischendurch hat Lois noch die Anoden an den Trieben ausgewechselt und die lockeren Streben in der Backbordbilge befestigt.

Endlich haben wir uns dazu entschlossen, ein Fahrrad zu kaufen. Da wir im letzten Eck der Rebak Marina stehen und der Weg zu den Duschen und vor allem aufs Klo ewig weit ist, fragen wir uns, warum wir nicht schon längst darauf gekommen sind. Wahrscheinlich findet unser klappbarer "Maserati" sogar ein Plätzchen auf Felix, wenn wir wieder weitersegeln.

Am Montag waren wir auf der Hauptinsel Langkawi zum Einkaufen. Vollbeladen mit Arbeitsmaterial und frischen Lebensmitteln kommen wir verschwitzt zurück an Bord. Was ist denn das für eine Wirtschaft hier? Schon unterm Boot schaut die Werkbank durchwühlt aus. Im Cockpit liegen Orangenschalen am Boden verstreut und überall bickt der Saft. Ungebetene Gäste haben unsere Abwesenheit genutzt. Nur gut, dass wir wenigstens die Tür zum Salon zugemacht haben. Wer sich auf Felix breit gemacht hat, ist uns schnell klar. Bei meinen Spaziergängen entdecke ich oft Affen in den Bäumen. Dass sie sich allerdings auch aufs Marinagelände und auf die Boote wagen, hätten wir nicht gedacht.

Nachdem wir die ganze Woche so fleißig waren, werden wir uns morgen wieder ein ausgedehntes Sonntagsfrühstück im Resort gönnen. Mit Blick auf den riesigen von Palmen umgebenen Pool genießen wir die freundliche Bedienung und die Köstlichkeiten vom Buffet.

Landeanflug Langkawi - die Inselwelt wie auf einer Ansichtskarte unter uns - ein Katamaran vor Anker... da schau her, das ist doch die Pakia tea! Mit großem Hurra begrüßen uns Thomas, Sonja und Keanu am Flughafen. Die Überraschung ist nur halb geglückt, weil wir ihren Wharram Kat zuvor schon entdeckt haben. Trotzdem freuen wir uns riesig, die drei wieder zu sehen. Diesmal brauchen wir keine Fähre auf die Insel Rebak. Mit dem Dingi verfrachten sie uns samt Gepäck in die Marina und Tom stemmt die schweren Taschen sogar noch aufs Boot. Super Service - Danke!

Hallo Felix - da sind wir wieder. Über 7 Monate haben wir dich alleine gelassen. Wieder scheint er die lange Zeit in dem feuchtheißen Klima gut überstanden zu haben. Kein Schimmel ist zu riechen, nur einige Geckos haben ihre Spuren hinterlassen, zwei tote Schwalben finden wir und das Cockpit muss geschrubbt werden. Wir sind müde. Das Allernotwendigste räumen wir noch ein, der Rest kann warten. Morgen ist auch noch ein Tag.

Ein gemütliches, ausgedehntes Frühstück auf Pakia tea weckt die Lebensgeister. Mit Feuereifer schaffen wir danach Ordnung auf Felix und werken, bis unser Boot wieder halbwegs wohnlich ausschaut. Zum Glück haben wir beide den gleichen Tick - bevor nicht jedes Ding seinen angestammten Platz hat, geben wir keine Ruhe. Zum Sonntagsfrühstück gibt es endlich wieder die wunderbar vollreifen Mangos, Papayas, Bananen, Ananas, Müsli, Kaffee und ein weiches Ei. Mit Blick von unserem Cockpit über das Hafenbecken der Rebak Marina lässt sich der Tag ganz gut an. So schlecht ist es doch nicht hier, wenn mir auch im anfänglichen Chaos manchmal Zweifel kommen.

Unsere Kinder haben inzwischen den Ankerplatz gewechselt. Südwind ist aufgekommen und verursacht außerhalb unserer Marina starken Schwell. Sie verlegen sich daher vor die Marina Telaga, ein paar Meilen nördlich. Von Mr. Din mieten wir ein Auto und können so noch zwei vergnügliche Tage mit Keanu und seinen Eltern verbringen. Diese Gelegenheiten sind kostbar - bald werden die drei ebenfalls auf große Fahrt gehen. Der kleine Mann hilft der Mama beim Tischdecken für den Nachmittagskaffee inklusive frischgebackenem Kuchen. Danach bauen wir am Strand Sandburgen und beobachten Einsiedlerkrebse. Schaukeln mit Opa und Oma muss natürlich auch sein. Keanu und Sonja winken von Pakia tea, als Tom uns am Abend wieder an Land bringt. Sie segeln morgen nach Thailand - in 4 Wochen wollen sie wiederkommen.

Felix steht an Land, aufgebockt. Es ist zum Teil unerträglich heiß - kein allzu schöner Platz zum Leben. Also werden wir fleißig arbeiten, um möglichst schnell wieder ins Wasser zu kommen. Lois beginnt sein Werk mit unserem schadhaften Backbordruder. Ich stopfe die Bettwäsche, Handtücher und das gesamte Gewand vom Käpt´n in die Waschmaschine, um sie von Milben und Staub zu befreien - seine Allergie schlägt sonst erbarmungslos zu. Danach darf ich den alten Dingimotor vorbereiten zum Lackieren, damit wir ihn besser verkaufen können. Bis jetzt haben wir auch noch niemanden gefunden, der unser Deck schleifen könnte. Es braucht dringend einen neuen Anstrich. Vielleicht machen wir doch alles selbst...

In gut zwei Wochen heben wir wieder ab Richtung Langkawi. Vorher versucht sich Alois noch als Rennfahrer wie in alten Zeiten. Sogar der Overall passt noch.

bleiben wir daheim - dann fliegen wir wieder nach Langkawi und bereiten Felix vor für die nächste Etappe. Der Blick aus dem Fenster ist eher bescheiden. Wo versteckt sich denn die Sonne?

Seinen runden Geburtstag feiert Captain Alois in fröhlicher Gesellschaft mit Kindern, Enkel, Verwandten und Freunden. Danke, dass ihr alle gekommen seid! Zu solchen Anlässen ist es besonders schön, bei euch daheim zu sein.

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