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Die Ankerkette hat ordentlich Dreck und Bewuchs angesetzt nach drei Wochen in der beliebten Badebucht Nai Harn. Wir haben in dieser Zeit unsere Genua und das Großsegel bei Rolly Tasker, dem größten Segelmacher in Phuket, kontrollieren und ausbessern lassen und uns einen neuen Schwerwetter-Spinnaker aus stärkerem Stoff und weniger Fläche geleistet. Nachdem unser bewährter Parasailor schon einige Jahre und viele tausend Meilen auf dem Buckel hat, möchten wir für die kommenden langen Etappen gerne noch ein extra Segel haben.

 

Mit einem Moped fahren wir für einen Tag durch die Gegend. Noch einmal schauen wir bei Günter vorbei. Er hat in seiner kleinen Werft die Pakia tea gebaut und vor zwei Jahren auch den Umbau mit seinen Arbeitern durchgeführt. Unendlich viel weiß er immer zu erzählen, mit erstaunlichem Können und Liebe zum Detail baut er seine schönen Boote. Zu Mittag stärken wir uns im "Tamarind" am Hafen mit Chicken Fried Rice und verabschieden uns danach vom Big Buddha, der majestätisch hoch über der Bucht von Chalong thront. Am Rawai Beach schlendern wir den Fischmarkt entlang, wo Langusten, Zackenbarsche, Papageifische und allerlei andere Meeresbewohner angeboten werden, die gleich gegenüber in den Restaurants zubereitet werden. Wo diese Mengen an Meerestieren herkommen, ist uns nicht ganz klar. Wir sehen nämlich kaum noch welche.

Im Yachtclub suchen wir uns zum Sonnenuntergang ein gemütliches Plätzchen. Eine Pizza für zwei und dazu ein kaltes Chang sind alles, was wir jetzt brauchen. Unser Dingi haben wir am clubeigenen Schwimmsteg festgemacht. Zufrieden düsen wir zurück zu Felix. Höchste Zeit, dass wir weiterziehen. Das Angebot in Phuket ist zwar sehr verlockend und macht das Leben leicht, den Wirbel würden wir aber auf Dauer nicht aushalten.

Zügig segeln wir los Richtung Süden. Kaum ist am Abend der Anker auf Koh Rok gefallen, sind auch die Jungs vom Nationalpark zur Stelle. Wir geben ihnen unsere letzten 300 Thai Baht. "Sorry, that´s all." Lois zeigt ihnen seine leere Geldbörse. "Ok, good night!" Frühmorgens setzen wir schon wieder die Segel, der Wind ist recht launisch und schläft am Nachmittag ganz ein. So können wir wenigstens noch eine Nacht auf Koh Chuku verbringen. Diese kleine Insel hat keinen geschützten Ankerplatz, ist dafür aber traumhaft schön. Mit einem Sundownbier am Strand nehmen wir endgültig Abschied von Thailand.

Ein eigenartiges Gefühl überkommt uns beide, als wir ein letztes mal in die Rebak Marina einlaufen. Allerdings nur mit dem Dingi, Felix liegt draußen vor Anker. Wir holen das CAIT (Clearance approval for Indonesian Territory) ab, das wir für den indonesischen Visumantrag brauchen. Viel Zeit haben wir hier verbracht und kennen jeden Pflasterstein. Kurz noch ein Tratscherl mit Seglerfreunden und schon sind wir wieder weg. Genug ist genug!

Böiger Wind bläst in die Segel zwischen den vielen grünen Inseln südlich von Langkawi. Auf Dayan Buting ankern wir noch einmal, beobachten Äffchen und Warane am feinen Sandstrand und nehmen schon vor Sonnenaufgang Kurs auf Penang. Die schaukelige Überfahrt mit kräftigem Nordostwind überstehe ich recht gut. Langsam passt sich mein Gleichgewichtsorgan wieder den Wellenbewgungen an. Hochhäuser und braunes Wasser begrüßen uns in der quirrligen Stadt Georgetown. Lange werden wir nicht bleiben. Im Supermarkt der Queensbay Mall stocken wir unsere Vorräte auf und sobald wir unser indonesisches Visum in der Tasche haben, ziehen wir den Anker aus dem Schlammboden und nehmen die Malakkastraße in Angriff.

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