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19h30: Der Anker ist gefallen und hält.

Hafen Vlychada auf SantorinThira, die HauptstadtIch stehe mit der Festmacherleine am Backbordheck, langsam fährt Lois an die Mole heran. Noch zwei Meter, ein Meter und ... wie immer mit etwas Bauchweh springe ich hinaus und mache fest. Lois schmeißt die Steuerbordleine rüber, danach fixieren wir Felix noch mit zwei Springleinen. Fertig! Wir haben angelegt im kleinen Hafen von Vlychada im Süden von Santorin. Ein gemütlicher Segeltag liegt hinter uns. Ich habe die knapp fünfzig Meilen von Astypalaia sehr genossen, weil der Käpt`n zum heutigen Muttertag alle Küchenarbeiten übernommen hat und mich sogar zu Mittag mit Eiernudeln und Krautsalat bekocht hat. Wir haben uns wieder mal zu früh gefreut. Die Fischer kommen zurück und geben uns freundlich aber mit Nachdruck zu verstehen, dass der Platz rechts von der Hafeneinfahrt ihnen gehört. Ist ja gut, immer mit der Ruhe. Und wo sollen wir hin? Schließlich machen wir längsseits an der Außenseite der Mole fest. Ein Steinwall schützt uns immer noch vor dem offen Meer.


Santorin, oder besser gesagt Thira, ist eine Reise wert. Mit einem Suzuki-Jeep, den wir uns für zwei Tage bei einer der zahllosen Leihwagenfirmen genommen haben, erkunden wir die Insel. Vom Lighthouse im Süden bis zum reizvollen Küstenstädtchen Oia im Norden führt uns die Tour. Die berühmten Ausgrabungen von Akrotiri, das 1500 v.Chr. bei dem großen Vulkanausbruch verschüttet wurde, können wir leider nicht sehen. Zugesperrt für zwei Jahre! Super, wenn wir endlich etwas für unsere Bildung tun wollen. Wir wandern hinunter zum roten Strand und fahren weiter über Megalochori zur Hauptstadt Thira. Atemberaubend schön ist der Ausblick über die Bucht von Santorin mit den beiden Kamenes-Inseln. Die Stadt hängt direkt über dem steilen Abhang, ein Traumfotomotiv jagt das andere. Auf der Terrasse eines Restaurants wollen wir bei einem Tässchen Kaffee das Panorama genießen. Ein kurzer Blick in disundown_ber_santorine Speisekarte öffnet uns die Augen. Danke, aber vier Euro fünfzig bezahle ich nicht für einen Cappuccino. Ich möchte nicht wissen, was ein Urlaub in den Apartments mit Swimmingpool direkt über den Klippen kostet. Wir sind jedenfalls gewarnt.
Zum romantischen Sundown sorgen wir vor. Mit einem Gyros und einer Dose Mythos aus dem Supermarkt mischen wir uns an einem schönen Plätzchen unter die Menge der mit Fotoapparat bewaffneten Touristen.


Gegen neun Uhr kommen wir zurück in den Hafen. Drei Charterboote haben sich um Felix geschart. Eine Crew aus Schweden hat an Steuerbord festgemacht. Auch recht, aber Freunde so geht das nicht, habt ihr denn keine Manieren! Wenn ich bei ihrer Rückkehr an Bord nicht ausdrücklich darum ersucht hätte, wäre die ganze Truppe mit Turnschuhen über unser Boot getrampelt. Sie verstehen auch nicht, dass sie die Schuhe besser schon vor dem Boot ausziehen sollen. Lauter nette Leute, aber ein eigenes Boot haben sie sicher noch nie gehabt.
Vlychada ist der einzige geschützte Yachthafen auf Santorin. Vor einigen Jahren wurde hier, gefördert von der EU, wie eine große Tafel bezeugt, mit dem Bau einer Marina begonnen. Die Stege sind fertig, auch die Liegeplätze sind nummeriert. Heute legen die Fischer mit reichlich Abstand längsseits an der Mole an und sind damit sehr zufrieden. Dass die Segler im Päckchen liegen müssen, stört sie wenig. 36°20,1N 025°26,1E

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