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Der Tourismus will nicht so recht anspringen auf Rodrigues, gerade deshalb gefällt es uns hier. Auf einem kleinen Strandabschnitt gibt es einige Hotels und Unterkünfte und das nette Restauraunt "Le Marlin Bleu" mit freundlicher Bedienung und köstlichem Essen. In Port Mathurin finden wir alles, was das Leben angenehm macht. Den Duft nach frischem Brot aus der Bäckerei riecht man schon von weitem und die zwei Brüder im "aux deux freres" kochen ausgezeichnet zu erstaunlich günstigen Preisen. Am Wochenende gibt es Jazz und Countrymusic im "Ti Piment Rouge", wo wir mit der ganzen Seglergruppe einen ziemlich lauten Abend verbringen.

 

Als Attraktion werden auf der Insel diverse Wanderwege beworben, die man am besten mit den buntbemalten Bussen erreichen kann. Wir leihen uns erstmal ein geländegängiges Moped aus und fahren von Mathurin im Norden nach Mont Lubin auf beinahe 400m und weiter nach Südwesten durch trockenes, karges Land übersät mit weidenden Rindern, Schafen und Ziegen. Unser Ziel sind die Riesenschildkröten, die hier im Francois Leguat Reservat aufgezogen werden und in einem Canyon ein Zuhause gefunden haben, nachdem sie beinahe ausgerottet waren. Überraschend zutraulich nähern sie sich den Besuchern und betteln um Streicheleinheiten. Der anschließende Rundgang durch die Tropfsteinhöhle Patate wird durch die fantasievollen Geschichten unseres Guides, der in den Gesteinsformationen ein Krokodil, eine Kathedrale oder sogar Santa Klaus erkennt, ebenfalls zu einem beeindruckenden Erlebnis.

Sternförmig laufen die Straßen vom zentralen Mont Lubin zur Küste. Wir fahren also wieder zurück und über Grande Montagne nach Pointe Coton. Wie man den Ortsnamen entnehmen kann, wird auf Rodrigues Französisch gesprochen, obwohl Englisch die offizielle Amtssprache ist. Ich muss mein Schulfranzösich nur in Notfällen ausgraben, den Kaffee im Hotel Cotton Bay können wir auch auf Englisch bestellen.

Am nächsten Tag erklimmen wir den Berg mit dem Gipfelkreuz hoch über Port Mathurin mit grandioser Aussicht auf die Stadt und den Ankerplatz. Den gut markierten Weg finden wir allerdings erst beim Abstieg, hinauf plagen wir uns auf einem steilen Pfad durch dürres Gestrüpp. Das sieht uns wiedermal ähnlich, weil wir gerne alles auf eigene Faust erkunden.

Am 15. August ziehen von der ganzen Insel Prozessionen zur Marienstatue von Mathurin. Jung und Alt hat sich herausgeputzt zu diesem beonderen Anlass. Auch die Seglergemeinschaft versammelt sich um acht Uhr morgens im Hafen, um bei den Feierlichkeiten dabeizusein. Den ganzen Vormittag dauert die Messe unter freiem Himmel, aufgelockert mit vielen schwungvollen Liedern. Die regelmäßigen Wolkenbrüche stören die versammelte Menge kaum. Im Gegensatz zu uns sind alle dafür bestens gerüstet. 

 

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