14. Jänner 2013 - Chalong Bay, Phuket
Unter den Blicken von Big Buddha, der 45 m hohen Statue oben am Berg, paddle ich eine halbe Stunde von unserem Ankerplatz durch die riesige Chalong Bucht zum Yachtclub und ziehe mein Kajak an Land. Lois kommt etwas später mit unserem neuen Dinghi nach. Den guten alten GRAND haben wir eingetauscht gegen ein 3,10 m Beiboot mit richtig dicken Schläuchen und einem 18 PS Motor. Zu verlockend war das Angebot beim Dinghi-Hans in Chalong und allzu oft haben wir uns bisher bei welligen Überfahrten einen nassen Hintern geholt. Komfortabel können wir jetzt auch Keanu mit seinen Eltern an Bord von Felix bringen - als verantwortungsbewusste Großeltern ein weiterer guter Grund für diese Investition. Unseren GRAND stellen wir ins Internet auf bahtsold.com. Der Australier Scott sucht ein günstiges, nicht zu großes Schlauchboot und so verkaufen wir ihn schon am nächsten Tag an den ersten und einzigen Anrufer.
Nicht weit vom Yachtclub wohnen Thomas und Sonja mit Keanu in einem kleinen Haus, während ihr Wharram-Kat "Pakia tea" im Coconut Yard vollkommen umgebaut wird. "Guten Morgen alle miteinander!" Der kleine Mann lacht mich strahlend an und freut sich auf unseren täglichen Spaziergang. So vieles gibt es zu bestaunen. Vöglein zwitschern in den Bäumen, Hunde liegen träge im Schatten herum, Wasserbüffel weiden zwischen den hohen Palmen und freundliche Leute winken uns von Mopeds und Autos zu. Mit einer duftenden, leicht zerdrückten Blüte für Mama kommen wir müde und durstig wieder heim.
Noch ein Projekt nehmen wir in Angriff, das uns immer wieder Nerven kostet. Unser Bimini ist undicht, die Nähte reißen auf - es nagt der Zahn der Zeit unter der tropischen Sonne. Chrissi vom Trimaran Naga nimmt Maß, macht uns ein Angebot und liefert bereits nach wenigen Tagen ein perfektes neues Bimini in Sunbrella Plus. Wir freuen uns direkt auf den nächsten Regenguss, wenn wir endlich im Trockenen auf unserer eleganten Veranda sitzen können.
Am Wochenende gönnen wir uns allen und Felix eine Pause vom trüben Wasser und den hunderten Booten in der Ao Chalong. Nur kurz ums Eck ankern wir schon nach fünf Meilen auf Kho Hi (07°44,3N 098°21,7E) und haben die ganze Bucht für uns alleine. Das Wasser ist einigermaßen klar. Trompeten-, Doktor-, Kaninchen-, Halfterfische und wie sie alle heißen tummeln sich zwischen Korallenblöcken, die sich laut unseren beiden Meeresbiologen seit der Bleiche vor einigen Jahren wieder sichtlich erholen. Keanu ist mit seinen 9 1/2 Monaten eher skeptisch gegenüber dem großen Wasser. Ein Bad in Omas Wäscheschaffel erfrischt ebenfalls und ist doch viel lustiger. Bei einem ausgedehnten Sonntagsfrühstück oder einem kühlen Bier am Abend tauschen Vater und Sohn neue Entwicklungen in allen möglichen Bereichen der Bootsausrüstung und der Seefahrt gegen langjährige, praxisbewährte Erfahrungen aus. Thomas und Sonja möchten großteils die Sonne als Energielieferanten für ihren Katamaran nützen. Viele Monate intensiver Planung und fleißiger Arbeit warten noch auf die beiden, bevor "Pakia tea" wieder ins Wasser kommt und sie mit klein Keanu ebenfalls auf große Fahrt gehen können.