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Täglich holen wir uns den Wetterbericht über Kurzwelle. Laut diesen Gribfiles soll der Wind in den kommenden Tagen etwas stärker werden. Bereits nach neun Uhr abends zeigt der Windmesser 15 Knoten. Vorsichtshalber bergen wir den großen Spinnaker und setzen unseren kleinen Schwerwetterspi aus festerem Material. Beruhigt segeln wir in die mondhelle Nacht hinein. Um ein Uhr beginnt meine dreistündige Nachtschicht. Ich vertreibe mir die Zeit mit Sternderl schaun und Lesen, bis mir fast die Augen zufallen. Schließlich strecke ich mich auf der Cockpitbank aus und stelle die Eieruhr auf 15 Minuten für den regelmäßigen Rundblick. Alles frei, der Kurs passt, also genehmige ich mir nochmals ein Nickerchen. Plötzlich gibt der Autopilot Alarm. Ich stelle auf Handsteuerung und werfe einen Blick zum Segel - das allerdings verschwunden ist. Gähnende Leere am Vorschiff! Schließlich begreife ich, dass der Spinnaker im Wasser hängt. Mein Ruf lässt den Käpt´n von seinem Schlafplatz aufspringen. Das Spifall, mit dem das Segel am Mast befestigt war, ist gerissen. Warum, das bleibt noch zu klären. Gemeinsam ziehen wir das Tuch wieder zurück aufs Boot und verstauen es im Segelsack. In der Nacht liebe ich solche Aktionen besonders. Am heutigen Dienstag legt der Wind noch zu bis 25 Knoten. Mit zwei Reffs im Groß und leicht gereffter Genua ist Felix ziemlich bockig in den immer höher werdenden Wellen unterwegs. Mit der Ruhe an Bord ist es momentan jedenfalls vorbei.

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